Bei der Bearbeitung von Dokumenten lässt sich zwischen
Offline-Bearbeitung und kollaborativem Schreiben unterscheiden. Auch die verwendeten Dateiformate unterscheiden sich. Prinzipiell unterscheiden sich die Tools auch in der Darstellung von Text. Auf der einen Seite stehen Tools, die einfach nur auf der Tastatur eingegebene
Zeichen ohne Formatierung darstellen und auf der anderen Seite die sogenannten WYSIWYG-Tools - „What You See Is What You Get“ – die umfangreiche Textformatierung erlauben, die direkt am Bildschirm sichtbar sind.
Letzteres sind die bekannten Tools wie Microsoft Word
oder LibreOffice (Open-Source). Erstere Tools erlauben
teilweise aber die Übersetzung von bestimmten Textelementen in Text-Formatierung, so dass auch damit Überschriften, Aufzählungen, Fett-Schreibung etc. möglich
Als „Plaintext“ bezeichnet werden Dokumente bezeichnet,
die Text ganz ohne Formatierung oder anderen applikationsspezifischen Inhalt speichern. Für etwas mehr Struktur sorgen sog. vereinfachte Auszeichnungssprachen wie
zum Beispiel ReStructuredText oder Markdown. Diese verwenden Textelemente, die das Dokument in reiner
Form schon leicht lesbar und bearbeitbar machen, aber in
verschiedene andere Formate (HTML, PDF, …) exportiert
werden können. Auch die gleichzeitge Darstellung der formatierten Darstellung am Bildschirm steht meist zur Verfügung. Die verwendete Sprache ist recht leicht zu lernen
und bietet die wichtigsten Funktionalitäten für Texte. Mit
Erweiterungen wie z.B. PlantUML ist es möglich auch Diagramme usw. zu generieren, das benötigt aber eine erweiterte und damit komplexere Sprache. Markdown hat eine
sehr weite Verbreitung in Wikis, Blogs, Programmierplattformen wie Github oder Stackoverflow. Es gibt spezielle
Tools, die den Einstieg und die Nutzung von Markdown
erheblich erleichtern, da sie Unterstützung für die richtige
Anwendung der Sprache bieten und formatierte Darstellung und Export in andere Formate direkt zur Verfügung
stellen wie z.B. Zettlr.
Microsoft Office und die freie Software-Alternative Openoffice bzw. Libreoffice20 sind Programme die nach dem
What-you-see-is-what-you-get (WYSIWYG)-Prinzip arbeiten. Das heißt während der:die Autor:in ein Dokument
bearbeitet, sieht er:sie bereits, wie es fertig formatiert
aussieht. Aufgrund der einfachen Bedienbarkeit und großem Funktionsumfang wie Tabellenkalkulation, Präsentationen etc. haben diese Programm-Pakete eine große
Verbreitung erlangt. Im Gegensatz zu Markdown ist man
allerdings stark an das Dateiformart der Applikation gebunden und kann die Dokumente nur in der Anwendung
selbst betrachten. Vor allem das Microsoft-Office-Dateiformat ist proprietär und damit teils problematisch in andere zu konvertieren.
In der wissenschaftlichen Arbeit ist das Softwarepaket
LaTex21, das auf dem Textsatzsystem Tex aufbaut, weitverbreitet. Hier arbeitet der:die Autor:in mit einer Art Programmiersprache und kann nach der Berechnung der
Ausgabe das fertig formatierte Dokument verwenden und
ist damit im Grunde vergleichbar mit MarkDown aber erheblich komplexer. Latex eignet sich für hohe Ansprüche
an die Formatierung, wie z.B. Mathematische Formeln,
komplexere Textsätze, Dissertationen und insbesondere
in Kombination mit Literaturprogrammen. Latex hat eine
hohe Einarbeitungszeit, bietet dafür aber mehr Stabilität
und mehr Berechenbarkeit beim Ergebnis und Erleichterung bei der Generierung von Literatur-/ Abbildungsverzeichnissen.
Auch für das kollaborative Arbeiten ist es oft vorteilhafter offline an Dokumenten zu arbeiten. Online ist man abhängig von der Internetverbindung und hat gerade bei den
WYSIWYG-Tools eine größere Latenz, d.h. die Tools fühlen
sich „zäh“ an. In Kombination mit einem Cloudspeicher
können offline bearbeitete Dateien wieder synchronisiert
werden. Bearbeiten allerdings mehrere gleichzeitig die
gleiche Datei, kann es zu Widersprüchen in der Bearbeitung kommen, die dann manuell oder mit Unterstützung
der Tools wieder behoben werden müssen. Deswegen
lohnt es sich zu prüfen, ob ein Online-Tool notwendig ist
und wenn ja, ob dieses vom Typ „WYSIWYG“ sein muss.
Im Folgenden werden fünf verschiedene Lösungen mit
Wie bereits erwähnt, bieten sich für simple Textverarbeitung leichtgewichtigere Tools an. So genannte Pads ermöglichen das kollaborative Arbeiten von vielen Autor:innen am selben Dokument mit simpler Formatierung.
Gerade wenn zunächst der Inhalt und nicht die visuelle
Darstellung im Vordergrund stehen, haben diese Tools
viele Vorteile. In der Regel haben diese Tools keine spürbare Latenz.